Page 295 - BOLA Profi-Laborbedarf
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PTFE – Polytetrafluorethylen
1938 von Forschern des Chemiekonzerns DuPont (USA) entdeckt, gelangte 1946 in den Handel. Teilkristalliner Fluorkunststoff, zählt zur Gruppe der Thermoplaste (ist jedoch nicht spritzgieß- oder extrudierbar).
Die feste Bindung des Fluoratoms an das Kohlenstoffatom, sowie die nahezu vollständige Abschirmung der unverzweigten Kohlenstoffkette durch Fluoratome, bewirken eine außerordentliche Beständigkeit in chemi- scher wie in thermischer Sicht. Die thermische Belastbarkeit reicht von –260 °C bis +250 °C, kurzzeitig + 300 °C (z.B. keine Versprödung in siedendem Helium bei –269 °C). Dieser Temperaturbereich wird von keinem anderen handelsüblichen Kunststoff erreicht. Dauergebrauchstemperaturen richten sich nach den jeweils vorliegenden Beanspruchungen. Bei mäßiger mechanischer Beanspruchung Einsatz von –200 °C bis +250 °C. Laborgeräte aus PTFE sind weiß, die Oberfläche ist antihaftend = antiadhäsiv und damit leicht zu reinigen. Sie besitzt extrem gute Gleiteigenschaft. Eine Schmierung gegenüber laufenden Stahl- oder Glaswellen ist normalerweise nicht erforderlich. PTFE-Halbzeuge werden im isostatischen Pressverfahren bzw. mittels Ramextrusion hergestellt. Daraus werden spanabhebend die Endprodukte gefertigt.
PTFE - TFM
Weiterentwicklung des klassischen Polytetrafluorethylens, mit zusätzlichem Modifier Perfluorpropylvinylether (PPVE). Durch ein um den Faktor fünf geringeres Molekulargewicht und die damit einhergehende niedere Schmelzviskosität verschmelzen die einzelnen Partikel zu einem porenarmen Polymergefüge. Im Vergleich zum klassischen PTFE verbessert sich so die Dichtigkeit um den Faktor zwei, die Barrierewirkung bei analoger Wandstärke bis auf das Doppelte. Das Fließen unter Druckbelastung, der sogenannte Kaltfluss, ist um den Faktor drei reduziert. Dies wirkt sich besonders vorteilhaft bei höheren Temperaturen aus. PTFE-TFM ist nahezu universell chemisch resistent und verfügt über eine extrem glatte Oberfläche, die das Festsetzen
von Verunreinigungen zuverlässig verhindert. Mit speziellen Methoden lässt es sich sogar einfach und sicher verschweißen. Das Material ist deshalb ideal geeignet für den Einsatz bei Druckaufschlüssen oder beispiels- weise bei Dichtungen. Infolge der exzellenten Barrierewirkung können noch weniger Chemikalien in den Werkstoff eindringen. Armaturen und Anlagenkomponenten aus PTFE-TFM eignen sich deshalb vor allem für Anwendungen mit häufigem Medienwechsel.
FEP – Fluoriertes Ethylen-Propylen-Copolymer
1960 auf dem Markt eingeführt. Im Schmelzverfahren verarbeitbares, vollfluoriertes Polymer mit hochmole- kularer, teilkristalliner Struktur.
Es vereinigt in sich alle herausragenden Eigenschaften von PTFE, allerdings liegt die obere Grenze der Dauer- gebrauchstemperatur bei diesem Werkstoff um ca. 50°C niedriger (max. +205 °C).
Klassischer Thermoplast; die Verarbeitung mit den bekannten Thermoplastmethoden ist möglich. Neue Typen mit niederer Schmelzviskosität (= hoher Schmelzflussindex (MFR-Wert)) erlauben die Verarbeitung auch bei höheren Geschwindigkeiten. Laborgeräte aus FEP sind durchscheinend bis transparent und porenfrei.
PFA – Perfluoralkoxy Copolymer
Fluorierte Kohlenwasserstoffe mit hochmolekularer, teilkristalliner Struktur. Gegenüber dem PTFE besitzt es zusätzliche Seitenketten aus perfluorierten Alkoxygruppen. Dieser thermoplastisch verarbeitbare Fluor- kunststoff ist in seinen Eigenschaften, chemisch wie thermisch, dem PTFE ebenbürtig. Laborgeräte aus PFA sind durchscheinend bis transparent, porenfrei und kommen vorwiegend zum Einsatz, wenn mit ultrareinen Stoffen gearbeitet wird. Größere Bauteile bis zu einem Gesamtgewicht von mehreren Kilogramm können „in einem Schuss“ mittels des Transfermoulding-Verfahrens hergestellt werden.
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   Hotline +49 (0) 93 46-92 86-0
Handelsname
3MTM DyneonTM PTFE von Dyneon
Teflon® von Chemours Fluon® von AGC Chemicals Europe
Handelsnamen
Teflon® FEP von Chemours DyneonTM Fluorothermoplastics FEP von Dyneon
Neoflon® von Daikin
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 Handelsnamen
Teflon® PFA von Chemours DyneonTM Fluorothermoplastics PFA von Dyneon
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 TECHNISCHE INFORMATIONEN
































































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